Es gibt wahrscheinlich keine andere Getränkeart, die so variabel und vielfältig ist wie der Cocktail. Das verspricht Abwechslung, birgt aber auch Gefahren. Außerdem gibt es einige spannende Fun Facts rund um den Cocktail, die wir dir gern verraten.
Was bedeutet "Cocktail" eigentlich?
Ein Cocktail ist ein alkoholisches Mischgetränk, das aus mindestens zwei, oft aber auch mehr, Zutaten besteht. Die Basis eines Cocktails bilden meist eine oder mehrere Spirituosen. „Cocktail“ bedeutet zu Deutsch Hahnenschwanz – warum dieser merkwürdige Name?
Eine weitverbreitete Erklärung bezieht sich auf nicht-reinrassige Pferde, sozusagen Mischlingspferde. Diese wurden früher nämlich als „cock-tailed horses“ bezeichnet, da ihr Schweif häufig gestutzt war und an Hahnenschwänze erinnerte. Bei Cocktails handelt es sich, wie bei den cock-tailed horses, ebenfalls um Mischungen, weswegen diese Bezeichnung passend erschien.
Cocktails: Herkunft und Herstellung
Ob das stimmt, ist allerdings unklar. Sicher erscheint aber, dass das Wort um 1800 in den USA entstanden ist. Es gab aber schon viel früher alkoholische Mixgetränke, sie hatten nur noch keinen Oberbegriff. Im 17. Jahrhundert tranken die Engländer*innen z. B. häufig „Purl“ – ein Gemisch aus Alebier und Wermut.
Die Zubereitung eines Cocktails variiert je nach Art und kommt auf die Zutaten an. Cocktails, die nur aus Spirituosen oder anderen leichten Zutaten bestehen, werden üblicherweise in einem Rührglas zubereitet. Bei dieser Methode geben die Barkeeper die Zutaten in das Glas und verrühren sie mit dem Barlöffel.
Bei schwer vermischbaran Zutaten, wie z. B. Sahne oder Sirup, kommt der Cocktail-Shaker zum Einsatz – ein Becher, in welchem Eiswürfel und die verschiedenen Zutaten des jeweiligen Cocktails geschüttelt und somit vermischt werden. Alternativ können Barkeeper oder Hobbymischer die Drinks auch direkt im Cocktailglas zubereiten.
Wieviel Alkohol steckt in Cocktails?
Da jeder Cocktail andere Zutaten enthält und mit unterschiedlichen Spirituosen zubereitet wird, ist es unmöglich, einen allgemeinen Alkoholgehalt von Cocktails zu bestimmen. Meist enthalten die Drinks um die 6cl (Zentiliter) Alkohol, wobei der Alkoholgehalt dieser Menge unterschiedlich ausfällt. Ein „Hot Holunder Cassis“ hat z. B. nur 4 % Vol., ein Martini hingegen kann auch mal 40 % Vol. aufweisen.
Hierbei handelt es sich jedoch nur um Richtwerte, die natürlich abweichen können. So kann jemand eine Spirituose mit 50 % Vol. benutzen und jemand anderes für den selben Drink eine Spirituose mit „nur“ 37,5 % Vol. Außerdem gibt es keine verbindlichen Regeln dazu, mit wie viel Alkohol ein bestimmter Cocktail zubereitet werden muss.
Cocktails: ungefährer Alkoholgehalt in % Vol.
- Tequila Sunrise
- ca. 28 % Vol.
- Caipirinha
- ca. 30 % Vol.
- Mojito
- ca. 20 % Vol.
- Cosmopolitan
- ca. 27 % Vol.
- Martini
- ca. 40 % Vol.
Worauf du bei Cocktails achten solltest
Cocktails sehen schön bunt aus, schmecken süß und scheinen harmlos. Sind sie aber nicht, da du den Alkoholgehalt häufig gar nicht wahrnimmst oder stark unterschätzt. Wenn du pure Spirituosen, Wein oder Bier trinkst, ist dir normalerweise bewusst, dass du Alkohol konsumierst, denn du schmeckst es in den meisten Fällen deutlich.
Bei Cocktails & Co sieht das etwas anders aus. Du weißt zwar, dass sich in deinem Drink Alkohol befindet, doch wirklich herausschmecken kannst du ihn häufig nicht. Durch die vielen verschiedenen Zutaten, die sich oft aus süßen Fruchtsäften zusammensetzen, wird der Alkoholgeschmack fast komplett überdeckt.
Dabei sind Cocktails häufig hochprozentiger als viele andere alkoholische Getränke, da sie auf starken Spirituosen basieren. In einem Cocktail befindet sich meist Wodka, Gin, Tequila, Rum oder Ähnliches und somit auch eine gewaltige Ladung Alkohol – ein Zellgift, dass wirklich ungesund ist und sogar abhängig machen kann.
Schon gewusst? Kurioses rund um Cocktails
- Den weltweit teuersten Cocktail findest du in der Hotelbar des Ritz-Carlton in Tokyo. Der „Diamonds Are Forever Martini“ (benannt nach dem James-Bond-Film von 1971) kostet umgerechnet ca. 21.230 Euro und besteht aus gekühltem Vodka und etwas Limettensaft. Dabei macht nicht der eigentliche Drink den Preis, sondern ein ein-karätiger Diamant im Cocktail. Serviert wird das Luxusgut mit einer Liveband, die Shirley Bassey’s „Diamonds Are Forever“ spielt.
- Der berühmte Cartoon „Tom und Jerry“ wurde nach einem Cocktail benannt. Der „Tom and Jerry“ Cocktail ist ein Heißgetränk aus Eigelb, Eischnee, Brandy, Rum, Milch, Wasser und verschiedenen Gewürzen. Er wird in den USA zur Weihnachtszeit getrunken. Ironischerweise hat der vermeintliche Erfinder des Drinks den Cocktail nach seinen zwei Mäusen benannt.
- Und warum trinkt James Bond nun seinen Wodka Martini entgegen der Norm geschüttelt, nicht gerührt? Das Schütteln verursacht, dass das Eis sich schneller auflöst, wodurch der Cocktail eiskalt serviert werden kann. Außerdem kommen die Geschmacksträger dadurch nach oben, dadurch schmeckt der erste Schluck am besten. Da Bond immer in Eile ist – er muss ja schließlich die Welt retten – kann er oft nur den ersten Schluck trinken.
- Elizabeth Ann Cooper, Michelle Spinei und Alix Varnajot (2019): Countering “Arctification”: Dawson City’s “Sourtoe Cocktail”, [online]
- John Trumper (2019): Cock, Cock-tailed, Cocktail, and Haycock: An etymological conundrum, [online]
- Joseph M. Carlin (2012): Cocktails: A Global History, [online]
- Metin Tolan, Joachim Stolze (2020): Geschüttelt, nicht gerührt: James Bond im Visier der Physik, [online]